Maler auf Wanderschaft: Edwin Rosemann
Sonderausstellung, 15. Juli bis 15. August 2021
Die Ausstellung gibt Einblick in den Künstlernachlass Edwin Rosemanns (1938–2015). Die ausgewählten Stücke rücken die Reisen und das Fernweh des Künstlers ins Zentrum.
Edwin Rosemann verbrachte seine Kindheit während des 2. Weltkrieges in Danzig. 1945 erlebte er als Siebenjähriger die drastische Vertreibung und Entwurzelung aus der Heimat. Als Jugendlicher in der frühen DDR begann Edi sich autodidaktisch der Malerei zu widmen. Sein Talent konnte jedoch mangels Möglichkeiten weder zu diesem Zeitpunkt noch nach erfolgter Flucht in den Westen gefördert werden. Stattdessen absolvierte er in Hamburg eine Lehre als Flachmaler.
Dennoch entwickelte er seine Kunstmalerei weiter. Sie half ihm, aus dem Alltag zu flüchten, und war geprägt von der Suche nach Heimat und einem wachsenden Fernweh. 1958 entschied sich Edi zusammen mit seiner zukünftigen Frau Ingrid in die Schweiz auszuwandern. Das Zürcher Oberland wurde über die Jahre seine erwählte Heimat. Viele Bilder zeigen detailgetreu und farbenfroh seine Liebe zur Natur und den Landschaften, durch die er zu wandern pflegte.
Trotzdem zog es ihn immer wieder in die weite Ferne. Mitte der 70er-Jahre bis in die 80er verbrachte Edi mehrere Jahre im Iran, in Saudi-Arabien und Libyen. Hinzu kamen ein paar Reisen nach Afrika und Asien sowie unzählige nach Griechenland, in die Toskana und an die Ostsee. In Rosemanns Bildern erscheinen gerade während der Corona-Pandemie jene Landschaften ferner denn je. So soll die Ausstellung die Besucher*innen gedanklich auf Reisen schicken – an entlegene Orte dieser Welt oder gar an Orte, von denen manche Menschen träumen.
Kommen Sie mit auf eine Reise, entfliehen Sie dem Hier und Jetzt durch diese Bilder und entdecken Sie die schöpferische Stilwandlung, die das Leben eines Künstlers auf dessen Wegen einst ungeahnt, aber nachhaltig prägte.